Toni Schuberl

Mitglied des Bayerischen Landtags

Dank an Marco Denic und den Landschaftspflegeverband

Heimischen Edelkrebs in der Kleinen Ohe angesiedelt

11.09.25 –

 

Dass der heimische Edelkrebs in der Kleinen Ohe zwischen Fürstenstein und Eging vor ein paar Jahren ausgestorben ist, ließ Toni Schuberl aktiv werden. Für diesen Flussabschnitt zwischen Einzendobl und Reutherfurt hat die Stiftung „Lebensräume für Kultur und Natur in Niederbayern“ das Fischrecht an den Landschaftspflegeverband Passau verpachtet, um die bedrohten Flussperlmuscheln nachzuzüchten. Als Mitglied des Stiftungsvorstands informiert sich Schuberl regelmäßig bei Dr. Marco Denic über den Erfolg dieses Projektes. Hierbei erfuhr er, dass der Bestand an Edelkrebsen komplett verschwunden sei.

In ganz Deutschland wird der heimische und vom Aussterben bedrohte Edelkrebs durch amerikanische Arten wie den Signalkrebs verdrängt. In erster Linie sterben sie durch die vom Signalkrebs verbreitete Pilzkrankheit namens Krebspest. Die Lebensräume werden dann komplett durch die amerikanische Art besiedelt. In Einzendobl schützte bisher das hohe Stauwehr eine Ansiedlung des Signalkrebses. Doch die Krebspest kann auch auf anderem Weg verbreitet werden, zum Beispiel wenn Wasservögel den Erreger an den Füßen in einen anderen Abschnitt transportieren. Dies scheint auch hier der Fall gewesen zu sein, da zwar der Edelkrebs hier völlig verschwunden ist, der Signalkrebs sich aber nicht angesiedelt hatte.

Diese Besonderheit brachte Schuberl auf eine Idee. Wenn der Signalkrebs nicht eingewandert ist, kann der Edelkrebs nach einer gewissen Zeit – sobald der Krebspesterreger nicht mehr vorhanden ist – wieder angesiedelt werden. Dr. Denic griff diese Idee auf, beantragte die Genehmigung, 50 Exemplare des geschützten Tieres aus einem benachbarten Bestand entnehmen und unten wieder einsetzen zu dürfen. Die Genehmigung wurde erteilt und Schuberl und Denic setzten die neuen Bewohner ein. „Es war mir eine besonders große Freude, die ersten Exemplare einsetzen zu dürfen,“ freut sich Schuberl. „Vielen Dank an Marco Denic und den Landschaftspflegeverband für ihr Engagement für den Naturschutz.“

Dr. Denic betont, wie wichtig es sei, auf gar keinen Fall irgendwelche Krebse auf eigene Faust zu versetzen. Laien könnten heimische Krebsarten nicht von invasiven amerikanischen Arten unterscheiden. Durch Unachtsamkeit oder auch durch verschmutzte Gummistiefel, die man von einem Lebensraum zum anderen trägt, könnten ganze Bestände vernichtet werden.

Zumindest für die Kleine Ohe zwischen Einzendobl und Reutherfurt gibt es eine gute Nachricht, ihre Artenvielfalt ist wieder größer und reicher geworden, statt umgekehrt.

Pressemitteilung

Kategorie

Naturschutz | Vor Ort

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