AFD und Nazis in Niederbayern

da Hog'n deckt rechtsextreme Netzwerke in Niederbayern auf

07.09.18 –

Hinweis: Dieser Artikel wurde aufgrund der Drohung einer Abmahnung gegenüber dem Kreisverband der Grünen Passau-Land, der einen gleichlautenden Artikel veröffentlicht hatte, kurzzeitig vom Netz genommen. Der Absatz zu Paul Kelnhofer wurde konkretisiert und im Übrigen wurde der Artikel nahezu unverändert nun erneut online gestellt. 

Im Zusammenhang mit einer rechtsradikalen Drohung an einen Passauer Gastwirt hat Toni Schuberl, Spitzenkandidat der niederbayerischen Grünen für die Landtagswahl, Anzeige beim Verfassungsschutz erstattet. Es gebe Indizien dafür, dass zwischen dem Absender des damaligen Drohbriefs und der Burschenschaft "Markomannia" eine Verbindung besteht, sagt Schuberl. Brisant: Im Vorstand der Burschenschaft soll ein AfDler sitzen. Die Da Hog'n, das "Onlinemagazin ausm Woid", hat die Anzeige zum Anlass genommen, detailliert über rechtsextreme Netzwerke in Niederbayern zu recherchieren und ihre Verbindungen aufzudecken.

"Die niederbayerische AfD steckt tief drin im rechtsextremen Milieu"

Unter dem Titel "Die niederbayerische AfD steckt tief drin im rechtsextremen Milieu" berichtete die Da Hog'n am 05.09.2018 auch über Verbindungen des AfD-Mitglieds Paul Kelnhofer mit der Markomannia, die zur extremen Rechten unter den Burschenschaften zählt. Diesen Bericht musste der Da Hog´n aufgrund einer Abmahnung vom Netz nehmen. 

(Eigene Recherche) Paul Kelnhofer ist laut PNP vom Mai und September 2015 als Schatzmeister in den Kreisvorstand der AfD Deggendorf gewählt bzw. in diesem Amt bestätigt worden, laut PNP vom Januar 2016 ist er zum stellvertretenden Schatzmeister des Bezirksverbands der AfD Niederbayern gewählt worden und laut Webseite des Bezirksverbands der AfD (aufgerufen am 10.4.19) nun als Beisitzer Mitglied des Bezirksvorstands. Kelnhofer war zudem auf einem Foto der Facebook-Seite der Burschenschaft Markomannia zu sehen. Er hat bei dieser Gelegenheit wohl die sogenannte Fuchsenprüfung abgelegt. Üblicherweise ist die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft auf Lebenszeit angelegt, so dass man davon ausgehen kann, dass er Mitglied der Markomannia ist. 

Weitere Recherchen des Da Hog´n zeigten, zahlreiche Mitglieder und führende Köpfe der AfD Passau sowie der AfD Deggendorf "stecken tief drin" in der rechtsextremistischen Szene – oder symphatisieren mit einschlägigen Organisationen. Dazu liefert die Da Hog'n eine umfangreiche Übersicht:

  • Gründer der "Markomannia" Passau sei das Ex-AfD-Mitglied Alexander Salomon. Dieser war bis 2012 Mitglied der rechtsextremen NPD.
  • Er war Mitarbeiter von Brandenburger AfD-Landtags-AbgeordnetInnen.
  • Ralf Stadler, Tittlinger AfD-Mitglied und Kandidat für die bayerische Landtagswahl im Wahlkreis Passau-Ost, soll im September einen Vortrag gemeinsam mit dem AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Protschka halten, der Sympathisant der Burschenschaft "Markomannia" sei.
  • Stadler habe unter anderem in "zahlreichen" Facebook-Postings gefordert, Waffengesetze zu lockern, und Bürger dazu aufgerufen, sich Schusswaffen zuzulegen.
  • Protschka, Vorsitzender des AfD-Bezirksverbandes Niederbayern, sei Mitglied in der (mittlerweile nicht mehr öffentlich sichtbaren) Facebook-Gruppe „Die Patrioten“. Innerhalb dieser habe man über die Opfer des Holocausts gespottet, Adolf Hitler gelobt und Rassenhass zur Schau getragen.
  • Protschka soll einen Mitarbeiter beschäftigen, der als IB-Aktivist in Erscheinung getreten sei.
  • Katrin Ebner-Steiner, AfD-Landtagskandidatin im Wahlkreis Deggendorf / Freyung-Grafenau und stellvertretende AfD-Landesvorsitzende, wird von Da Hog'n im Zusammenhnag mit der umstrittenen Demonstration von AFD mit Neonazis mit den Worten zitiert: "Besorgte Bügrer würden sich dort auf die Straßen begeben, um die 'Abartigkeit' Angela Merkels und ihre Verantwortung für dieses 'Dauermorden' zu kritisieren."

Die Da Hog'n hat zu weiteren Personen recherchiert und deckt Verbindnungen zwischen AfD und Rechtsextremisten auf.

Die oben erwähnte Drohung richtete sich Anfang des Jahres an das "Goldene Schiff" in Passau. Das Gastwirt habe mit „Entglasung“ oder anderweitigen Sachbeschädigungen zu rechnen. Absender des Drohbriefs, der in ähnlicher Form auch an zahlreiche weitere Gaststätten zu Jahresbeginn ging, war die rechte Pseudo-Terrorgruppe „Interventionistische Rechte – Kommando Otto Skorzeny (IR-KOS)“. Auf der Website der Rechtsradikalen werden Flüchtlinge unter anderem als "Neger" beschimpft, bei denen es sich "zum größten Teil um völlig unnützen Humanschrott ohne jegliche Bildung" handeln würde.

Die oben erwähnte Drohung richtete sich Anfang des Jahres an das "Goldene Schiff" in Passau. Das Gastwirt habe mit „Entglasung“ oder anderweitigen Sachbeschädigungen zu rechnen. Absender des Drohbriefs, der in ähnlicher Form auch an zahlreiche weitere Gaststätten zu Jahresbeginn ging, war die rechte Pseudo-Terrorgruppe „Interventionistische Rechte – Kommando Otto Skorzeny (IR-KOS)“. Auf der Website der Rechtsradikalen werden Flüchtlinge unter anderem als "Neger" beschimpft, bei denen es sich "zum größten Teil um völlig unnützen Humanschrott ohne jegliche Bildung" handeln würde.

 

 

Kategorie

Kampf gegen Rechts

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