13.04.24 –

Eigentlich ist für den Nationalpark Bayerischer Wald ja der Umweltminister zuständig. Das hindert den Wirtschaftsminister Aiwanger nicht daran, bei einem Besuch des Nationalparks gleich das Schutzkonzept auf den Kopf zu stellen. Gemäß einer Pressemeldung des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz soll Aiwanger den Nationalpark dazu gedrängt haben zwei Bereiche am Falkenstein aus der Naturzone des Parks zu streichen. Damit gilt dort nicht mehr "Natur - Natur sein lassen", der eigentliche Sinn und Zweck des Nationalparks, sondern normale Borkenkäferbekämpfung durch Fällen der betroffenen Bäume mit Harvester oder Kettensäge wie in jedem Wirtschaftswald. Dabei führt der Nationalpark in den Randbereichen ohnehin eine Borkenkäferbekämpfung durch, um benachbarte Wälder zu schützen. Für Aiwangers Aktionismus scheint das zu wenig zu sein, obwohl die Privatwälder außerhalb der Reichweite des Borkenkäfers aus der Naturzone liegen. Gut dass er nicht mehr für Tourismus zuständig ist, denn der Lärm von Kettensägen und LKWs in einem Nationalpark ist nicht das wofür die Besucher*innen in diese Topdestination des Tourismus in Ostbayern kommen. Der Schaden der Aktion ist also größer als der Nutzen.

"Der Borkenkäfer breitet sich aufgrund der Klimaüberhitzung aus, die die Fichte schwächt, und nicht, weil ein Nationalpark in der Nähe ist. Ein Nationalpark zeigt dagegen, wie die Natur mit solchen Katastrophen umgeht und wie wieder ein neuer und stabiler Wald entsteht" so der Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung Patrick Friedl. 

Der örtliche grüne Landtagsabgeordnete Toni Schuberl stellt klar: „Sollte es zu massiven Eingriffen in die Naturzone des Nationalparks kommen, werden wir juristisch dagegen vorgehen, da dies meiner Meinung nach auch strafrechtliche Auswirkungen hat.“

Patrick Friedl ergänzt: "Ich fordere Umweltminister Glauber auf, den Nationalpark vor Einmischung des Wirtschaftsministers zu schützen und einen Präzedenzfall, der zur Aufweichung des Schutzstatus der Nationalparks führen könnte, zu verhindern."

Die PM des LBV finden Sie hier:

https://www.lbv.de/news/details/rote-linie-ueberschritten-lbv-kritisiert-plaene-zum-nationalpark-bayerischer-wald/

Pressemitteilung