Austausch mit Landesschülersprecher:innen

29-Euro-Ticket, unangekündigte Leistungsabfragen und Gendern im Mittelpunkt

01.02.24 –

 

Gleich zwei bayerische Landesschülersprecherinnen und ein stellvertretender Landesschülersprecher (von insgesamt 12 Sprecher:innen) für jeweils eine Schulart sind in diesem Schuljahr an Passauer Schulen aktiv. Julia Schmadl von der FOSBOS in Passau (leider kurzfristig erkrankt), Katharina Buchner von der Gisela-Realschule und Felix Audebert vom Gymnasium Leopoldinum. Diese gute Konstellation nutzte der Grünen Landtagsabgeordnete Toni Schuberl, um sich über die aktuellen Probleme der Schülerinnen und Schüler in Bayern, auch aus Sicht verschiedener Schularten, aus erster Hand zu informieren.

Drei Hauptthemen kristallisierten sich im Laufe des Gesprächs heraus.
Zunächst ging es um die Finanzierung des Schulwegs ab der 11. Klasse. Die Staatregierung bietet seit vergangenem September zwar ein 29-Euro-Deutschland-Ticket für Azubis, Studierende und Freiwilligendienstleistende an – Schüler:innen gehen hier allerdings leer aus. Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen können zwar für 29€ zur Schule fahren, aber im Gegensatz zu Azubis nicht in ganz Deutschland. Die Landesschülersprecher:innen fordern hier Gleichbehandlung. Zu Recht, wie Toni Schuberl findet. Die Position der Grünen im Landtag ist hier eindeutig: ein kostenloser Schulweg für alle Schüler:innen ist ein Teil von Bildungsgerechtigkeit sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Bisher gilt die Schulwegfreiheit in Bayern - außer für Schülerinnen und Schüler ab der 11. Klasse - nur für Fahrten zur sogenannten „nächstgelegenen“ Schule und erst ab zwei bzw. drei Kilometern Schulweg – unabhängig davon, wie gefährlich der Weg ist. Die Folge ist ein hoher Verwaltungsaufwand und Tarifdschungel.

Ein zweites Thema, das die Landesschülersprecher:innen umtreibt, ist die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, die sie durch den hohen Leistungsdruck an den Schulen gefährdet sehen. Als Konsequenz fordern sie, die unangekündigten schriftlichen Leistungsabfragen, die sogenannten Ex(temporale), abzuschaffen. Gleichzeitig fällt ihnen auf, dass es auch in höheren Klassen immer öfter an einer flüssigen Lesefähigkeit mangelt. Schuberl findet, dass die Lehrpläne entrümpelt gehören. „Ich kann nicht verstehen, warum es solche Mängel beim Lesen und Schreiben gibt. Und gleichzeitig in der Grundschule zum Beispiel der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Silben gelehrt wird, was für die Sprachpraxis völlig irrelevant ist.“

Beim dritten Thema, das hervorgehoben wurde, drehte es sich um das vieldiskutierte Gendern. Die Vertreter:innen der Schülerschaft in Bayern sehen ein angekündigtes Genderverbot mit Sorge und lehnen es als unnötige Beschneidung der Freiheit für Schülerinnen und Schüler ab. Auch Toni Schuberl positioniert sich gegen ein Genderverbot: „Ich bin gegen eine Sprachpolizei und werde mir niemals vorschreiben lassen, wie ich reden darf.“

Am Ende des Gesprächs bedankten sich beide Seiten für die gute Atmosphäre und nahmen sich vor, in Kontakt zu bleiben.


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