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09.12.19 –
„Es reicht nicht, jeden Baum vor der Staatskanzlei zu umarmen, in das Bayerische Naturschutzgesetz den Erhalt der biologischen Vielfalt als wichtigstes Ziel jedes Staatswaldes hineinzuschreiben und den Neuburger Wald zum Bannwald zu erklären, wenn beim ersten Testfall Klimaschutz und Artenvielfalt keinen Pfifferling mehr wert sind.“
Mit dieser klaren Aussage kritisiert der Bayerische Vorsitzende der GRÜNEN Eike Hallitzky, der selbst im Gemeinderat von Neuburg sitzt, alle politischen Stellen auf Gemeinde-, Kreis- und Landesebene, die die geplanten Rodungen in Neuburger Wald, aktiv oder auch durch bloßes Wegschauen unterstützen. „Alle, die sich hier in die Büsche schlagen, machen sich mitverantwortlich.“ Der Wert des Neuburger Waldes für Klimaschutz und Artenvielfalt sei unbestritten überragend, deshalb gäben die geplanten Rodungen ein extrem schlechtes Beispiel für die Menschen im Passauer Land. „Zudem zeigen sie, wie weit Reden und Handeln von CSU-Politikern beim Umweltschutz auseinanderfallen.“
Nicht nur hinsichtlich der Qualität sondern auch beim Umfang der Bannwald-Zerstörung sei im Neuburger Wald eine neue Dimension geplant. Dies zeigen die Antworten, die der GRÜNEN-Abgeordnete MdL Toni Schuberl auf seine parlamentarische Anfrage zur Entwicklung von Bannwald-Flächen in Bayern erhielt.
Schuberl kommentiert die Zahlen: „In den letzten zehn Jahren wurden in ganz Niederbayern insgesamt 49 ha Bannwald vernichtet. In keinem einzelnen Jahr wurde der im Neuburger Wald aktuell geplante Umfang der Zerstörung auch nur annähernd erreicht.“ (Frage 2.1.) Noch drastischer werde der Umweltfrevel, wenn man den Rodungszweck betrachte, so Schuberl: „Rodungen finden in aller Regel nur im öffentlichen Interesse statt, vor allem für Verkehrswege- und Leitungsbau. Für die Privatinteressen gewerblicher Unternehmen wurden in den letzten zehn Jahren (!) in ganz Bayern (!) insgesamt 28,6 ha Bannwald zerstört. (Frage 3.2.) Und jetzt sollen – unter Ignoranz aller Erkenntnisse und Handlungserfordernisse zu Klimaschutz und Artenvielfalt - alleine für die privatwirtschaftlichen Interessen eines einzelnen Unternehmers 18 ha gerodet werden. Das tritt den Wert des Waldes mit Füßen und macht jedes umweltpolitische Daherreden der Verantwortlichen zur Lüge. Was hier geplant ist, ist eine einzigartige Bannwaldzerstörung.“
Wegen seines überragenden Wertes des Neuburger Waldes als Bannwald für Klimaschutz und Artenvielfalt, aber auch wegen der schieren Größe der geplanten Rodungen könne es für die beantragte Ausweitung des Gewerbegebietes nur eine Antwort geben, schließt Schuberl: „Und diese Antwort heißt: Nein!“
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