Menü
04.09.23 –
Der grüne Landtagsabgeordnete Toni Schuberl und Hans Madl-Deinhart als Vorstandsvorsitzender der Bürgerenergie Freyung-Grafenau eG trafen sich zu einem Online-Informationsgespräch mit Herrn Jürgen Schmauß, dem Regionsbeauftragten für den Planungsverband Donau-Wald.
Schuberl meinte zum Gesprächsbeginn, alle geeigneten Flächen sollten voll ausgenutzt werden, um den niederbayerischen Bürgerinnen und Bürgern günstigen Strom zu liefern. Von großem Interesse für Schuberl und auch Madl-Deinhart war der Planungstand für die Ausweisung von Windvorranggebieten im Raum Niederbayern. Nach der Änderung der 10-H-Regel und der Einführung der neuen Bundes-Vorschrift, bis zum Ende des Jahres 2027 1,1% und bis Ende 2032 1,8% der Landesfläche für Windkraftanlagen auszuweisen, haben sich wesentliche Rahmenbedingungen geändert. Deutliche Zustimmung zu der neuen Landesflächenregelung kam hier vom grünen Abgeordneten Schuberl: „Es ist lobenswert, dass der Planungsverband die Ausweisung noch schneller vornimmt als vom Bundeswirtschaftsministerium vorgeschrieben.“
Schmauß berichtete, dass der Planungsverband Donau-Wald bereits im Jahr 2014 Windvorranggebiete und Windvorbehaltsgebiete ausgewiesen habe, noch vor in Kraft treten der 10-H Regelung. Wegen des inzwischen neu aufgelegten und präziseren bayerischen Windatlas und geänderter planerischer Rahmenbedingungen könnten sich jedoch Verschiebungen in der Gebietskulisse ergeben. Generell seien die Bedingungen in der Region herausfordernd. Vor allem die verstreut liegenden Siedlungen und Einzelanwesen in der Region seien der Grund dafür, dass es nicht leicht sei, geeignete Flächen für die Nutzung der Windenergie zu finden. Dazu kämen Aspekte wie beispielsweise die seismologische Station am Sulzberg bei Bischofsreut, Belange des Nationalparks Bayerischer Wald, Artenschutzvorschriften, Tiefflugkorridore der Bundeswehr oder die Erreichbarkeit von Höhenzügen für schwere Fahrzeuge, die für die Errichtung von Windkraftanlagen gebraucht werden, lassen die Möglichkeiten schrumpfen. Auch seien nur rund in einem Drittel der Region Windgeschwindigkeiten zu erwarten, die eine Nutzung der Windenergie ermöglichen würde. Insgesamt seien in den letzten Jahren wenige Projekte umgesetzt worden. In der Region Donau-Wald nur bei Wiesenfelden, wo in einem Vorbehaltsgebiet bisher drei Anlagen entstanden sind. Momentan gebe es aber vermehrt Projekte und Planungen z.B. in Hauzenberg oder bei Achslach.
Mit einem überarbeitetem Gebietskonzept will der Planungsverband im nächsten Jahr in die Diskussion mit LandkreisvertreterInnen und BürgermeisterInnen einsteigen. Schmauß antwortete seinen Gesprächspartner auf die Frage der Akzeptanz: „Sowohl bei den Bürgern als auch bei den kommunalen MandatsträgerInnen hat sich die Einstellung zur Windenergie in den letzten Jahren sehr zum Positiven verändert. Es gibt Bürgermeister, die von sich aus auf den Planungsverband zukommen, um geeignete Flächen zu suchen“.
Schuberl und Madl-Deinhart würdigten die Arbeit des Planungsverbandes und stellten zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens die Wichtigkeit der dezentralen Energieversorgung heraus. Hier kam auch das Thema Netzausbau in die Diskussion. Schuberl: „Es ist mehr als bedauerlich, dass der schleppende Netzausbau leider voraussichtlich auch künftig noch zu zusätzlichen Verzögerungen bei Windenergie-Projekten führen werde.“
Pressemitteilung vom 29.08.23
Kategorie
Diese Website ist gemacht mit TYPO3 GRÜNE, einem kostenlosen TYPO3-Template für alle Gliederungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
TYPO3 und sein Logo sind Marken der TYPO3 Association.