Maststall-Gegner fordern Kursänderung

Stärkung bäuerlicher Landwirtschaft und des Tierwohls

21.01.19 –


Ruhstorf. Auf Einladung mehrerer Gegner der geplanten Mastanlage, die im Ruhstorfer Ortsteil Eden für fast 30.000 Hähnchen gebaut werden soll, hat sich der grüne Landtagsabgeordnete Toni Schuberl vor Ort ein Bild der Situation gemacht. „Dies ist eine Mastanlage, die wir Grünen ablehnen“, erklärte Schuberl. Zwar seien bei diesem Projekt nicht nur die minimalen gesetzlichen Vorgaben eingehalten worden, sondern freiwillig deutlich höhere Standards für die Haltung der Tiere. Dies sei anzuerkennen. Die Anlage könne man deshalb eindeutig nicht als Negativbeispiel für Massentierhaltung bezeichnen. Mit mehr als zehn Hähnchen auf einem Quadratmeter gebe es aber deutlich zu wenig Platz, um von echtem Tierwohl sprechen zu können, so Schuberl.


Andererseits könne er aber auch die Sicht des investierenden Landwirts nachvollziehen, solch eine Gelegenheit zu nutzen, um seine Existenz zu sichern. Hier müsse nach seiner Meinung die bayerische Landwirtschaftspolitik grundlegend geändert werden. Solange das Motto „wachse oder weiche“ gelte, zwinge man die Bauern, größer und größer zu werden, obwohl der Verdienst unterm Strich gleich bleibe.
Die Fixierung auf den Weltmarkt sei ein Irrweg. Zigtausende Betriebe mussten aus diesem Grund allein in Bayern geschlossen werden. „Diese Existenzvernichtung geht auf das Konto der CSU-Staatsregierung“, schimpft Schuberl. Die Politik müsse endlich auch die kleineren und mittleren Betriebe schützen und die Förderung für die große Agrarindustrie stoppen. „Unsere Bauern wollen den Boden schützen und ihre Tiere gut behandeln,” ist sich der grüne Abgeordnete sicher. Die Aufgabe der Politik sei es nun, ihnen dies auch zu ermöglichen, ohne dass sie um ihre Existenz fürchten müssen.

Als bedenklich sieht Schuberl darüber hinaus auch an, dass sich der Betrieb bei dieser Mastanlage von der Agrarindustrie abhängig mache. Die Mast sei vom Grund und Boden des Bauern abgekoppelt, da das Futtermittel vom Kooperationspartner stamme, der auch die Hähnchen liefere und wieder abhole. Dem Bauern bleibe eigentlich nur, einen Stall zur Verfügung zu stellen, die Hähnchen zu versorgen und den Mist zu entsorgen. Alles andere ist ihm entzogen. Schuberl fordert: „Ein Bauer muss ein Bauer bleiben und nicht zum Dienstleister für einen Konzern werden.“ Dieses Projekt sei nicht mehr zu verhindern, sagt Schuberl, doch gerade jetzt gebe es die Möglichkeit, die Staatsregierung unter Druck zu setzen, um eine Änderung der Politik zu bewirken. Er rief die betroffenen Bürger auf am 26. Januar nach Passau zur Demo „Wir haben es satt“ zu gehen.

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