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03.12.18 –
Deggendorf – Toni Schuberl, neu gewählter Passauer Abgeordneter im Bayerischen Landtag besichtigte zusammen mit dem Deggendorfer Stadtrat Christian Heilmann das ANKER-Zentrum Niederbayern - kurz ANKER Niederbayern (ANKER steht für Ankunft, kommunale Verteilung, Entscheidung und Rückführung) - in Deggendorf, sowie dessen Dependance in Stephans- posching. Ulrich Kett, Leiter der Einrichtung und sein Stellvertreter Armin Steger gaben einen umfassenden Einblick in die Unterbringung der Asylbewerber und die Abläufe der Unterkunft.
Nach der Führung und einigen Belegschaftsgesprächen, zeigte sich Schuberl erfreut über das hohe Engagement der Mitarbeiter für das Wohl der Geflüchteten. Vom sozialen Betreuungsangebot, ehrenamtlich geführten Unterricht für Kinder bis hin zur Registrierung - unter den gegebenen politischen Rahmenbedingungen versucht die Hausleitung den Asylbewerbern in ihrer unsicheren Situation, das Leben so erträglich wie möglich zu machen. Schuberl äußert sich trotzdem kritisch: „Ein großes Lob für den Einsatz der Belegschaft, aber eine langfristige Unterbringung hinter Zäunen und ohne Zukunftsperspektive in solchen Massenunterkünften ist kein lebensermutigender Zustand.“
Ankerzentren gibt es nur in Bayern, hier sollen Flüchtlinge unterkommen, bis sie in Kommunen verteilt oder aber in ihr Herkunftsland abgeschoben werden.
Besonders kritisch ist die sogenannte Ausreiseeinrichtung. Dort werden seit Herbst 2017 aus ganz Niederbayern abzuschiebende Personen auf dem Gelände der ANKER-Einrichtung Deggendorf untergebracht. Es wurde bisher jedoch noch niemand aus dieser Einrichtung abgeschoben. “Hier werden ohne Not und ohne Nutzen kritische Situationen geschaffen.”
Schuberl weiter: „Für eine gelungene Integration müssen Geflüchtete dezentral untergebracht werden, arbeiten dürfen und Kontakt mit der örtlichen Ge- sellschaft pflegen können. Da alle Asylbewerber mittlerweile bis zum Abschluss ihres Asylverfahrens in ANKER Zentren untergebracht werden, wird deren Aufenthalt in diesen Unterkünften immer länger – und die Frustration immer stärker. Bis zu zwei Jahre kann dies dauern. Eine schnelle Integration wird so verhindert, die Geflüchteten, aber auch unsere Gesellschaft verlieren wertvolle Jahre“.
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