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31.05.22 –
Das E-Bike hat alles verändert. Auch im Bayerischen Wald ist das Fahrrad nun eine Alternative zum Auto, denn die Hälfte der heutigen PKW-Fahrten sind weniger als fünf Kilometer lang. „Nun müssen wir den Pendlern ein gutes Angebot machen“, fordert der grüne Landtagsabgeordnete Toni Schuberl.
Als Kreisrat in Freyung-Grafenau hatte er sich bereits dafür eingesetzt, dass das neue Radkonzept des Landkreises nicht wieder allein auf touristische Radwege setzt, sondern die Pendler in den Blick nimmt. Gerade Berufsradlern gehe es ja vor allem um schnelle Verbindungen zum nächsten größeren Ort bzw. zum Arbeitsplatz. Verkehrspolitiker weisen schon lange darauf hin, dass das Fahrrad ein Schlüssel zur Verkehrswende sei. In europäischen Städten radeln mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger in die Arbeit, im Bayerischen Wald seien es bisher noch Wenige. Dabei verleihe die neue Technik der Pedelecs ganz neue Möglichkeiten, entspannt und gesund zur Arbeit zu kommen.
Um diesen Perspektivenwechsel zu unterstützen, hat Schuberls Team eine Karte entworfen, die die kurzen Verbindungen zwischen den größeren Orten im östlichen Bayerischen Wald darstellt. Dies umfasst den nördlichen Landkreis Passau und Freyung-Grafenau.
„Wir haben das Ziel, dass auch am Land keine durchschnittliche Familie mehr ein Zweitauto braucht,“ betont Schuberl. Hierfür müssten einerseits Bus und Bahn ausgebaut, andererseits aber für die kurzen Strecken die Fahrrad-Infrastruktur bereitgestellt werden. „Viele Menschen würden auch auf dem Land gerne öfter das Fahrrad nutzen, wenn die Fahrt – das heißt hier vor allem die nötige Infrastruktur – sicher ist.“
Ein erster Schritt sei nun eine grobe Bestandsaufnahme gewesen. Welche Radwege gibt es bereits, die sehr gut ausgebaut seien. Diese sind mit grün dargestellt. Leider seien dies noch sehr wenige Strecken, zwischen Vilshofen und Windorf, Schöllnach und Eging, Fürstenstein und Tittling, Passau und Thyrnau, Passau und Obernzell sowie Mauth und Finsterau.
Die allermeisten Strecken werden gelb dargestellt, sind also irgendwie brauchbar, müssten aber in einzelnen Bereichen verbessert werden. Dies müsse nicht unbedingt ein besonderer Radweg, sondern könne auch eine verkehrsarme Gemeindestraße oder ein Feldweg sein. Es bestehen aber teilweise Lücken oder der Belag müsse für Radfahrer verbessert werden.
Einige Verbindung seien so gefährlich oder schlecht, dass es eines völlig neu gebauten Radwegs bedarf. Dies betrifft die Strecke von Passau über Salzweg nach Ruderting, Hutthurm, Büchlberg und Hauzenberg, von Fürsteneck nach Röhrnbach, von Waldkirchen über Freyung nach Ringelai, die Verbindungen Saldenburg nach Thurmansbang, Perlesreut und Grafenau, von Schönberg nach Innernzell und von Eppenschlag nach Spiegelau, von dort über Grafenau nach Neuschönau, von Hinterschmiding nach Philippsreut und von dort nach Grainet sowie von Waldkirchen nach Breitenberg.
Für Schuberl ist es wichtig, diese Karte als Diskussionsgrundlage zu verstehen. Es soll sichtbar werden, dass wir ein Radwegenetz für Pendler schaffen können und wie dieses aussehen könnte. Wie die Verbesserungen und Neubauten dann im Detail umgesetzt werden, müsse natürlich vor Ort diskutiert werden. „Aber wir müssen jetzt damit beginnen und dürfen uns nicht mehr mit dem jetzigen Mangelzustand zufrieden geben,“ sagt der Abgeordnete.
Der Ausbau und die Beschilderung eines Radwegenetzes sei aber nur ein Bestandteil der Radinfrastruktur. Ebenso wichtig seien sichere Abstellmöglichkeiten, Wetterunterstände und E-Ladestationen. Diese müssten an den Bahnhöfen, den Busbahnhöfen und bei größeren Arbeitgebern bereitgestellt werden. Gerade die Verknüpfung des Radwegs mit Bus und Bahn sei wichtig.
Ein grüner Erfolg und ein guter Schritt in die richtige Richtung war die Einführung der kostenlosen Fahrradmitnahme in der Waldbahn, der auf grünen Antrag in allen Waldbahn-Landkreisen angenommen worden ist.
Der nächste Schritt wird die Erweiterung der Karte um den Landkreis Regen und die links der Donau gelegenen Gebiete der Landkreise Deggendorf und Straubing-Bogen sein. Dazu führt der grüne Abgeordnete bereits Gespräche mit Leuten vor Ort, die wertvollen Input liefern können.
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