Photovoltaikanlagen an der Uni Passau

Offener Brief an Staatsminister Bernreiter

25.11.22 –

Sehr geehrter Herr Staatsminister Bernreiter,

bisher ist kein einziges Dach der Uni Passau mit einer Photovoltaikanlage versehen. Das ist 20 Jahre nach der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ein Skandal.

Auf meine Nachfrage (Drs. 18/24820) haben Sie mir nun geantwortet, dass der Großteil der geeigneten Dächer der Universität in Zukunft für eine Verpachtung an private Investoren vorgesehen sei. Nur wenige Dächer der Universität sollen mit staatseigenen Anlagen versehen werden. Auch das ist meiner Meinung nach eine Fehlentscheidung.

Ich bitte Sie, dies noch einmal zu überdenken und die Dächer der Uni Passau einheitlich mit staatseigenen Photovoltaikanlagen zu bestücken. Investitionen in Photovoltaikanlagen rentieren sich. Die Universität Passau könnte im Energiebereich größere Unabhängigkeit erreichen und ihren eigenen Bedarf besser auf ihre eigene Energieproduktion abstimmen. Die Gewinne aus der Photovoltaikanlage und die Einsparungen beim eigenen Energiebedarf können das Budget der Universität stärken und auch für mehr finanzielle Unabhängigkeit sorgen. Ein günstiger Eigenverbrauch des Stroms von den eigenen Dächern wäre nicht mehr möglich, wenn die Uni-Dächer an private Investoren verpachtet wären. Die Uni müsste weiterhin den benötigten Strom teuer einkaufen.

Zudem ist es nicht ausreichend, ein Eigenverbrauchskonzept zu erarbeiten, das nur einen Teil der elektrischen Grundlast der Uni decken soll. Sie lehnen wegen der geplanten Minimalproduktion auch die Einrichtung von Stromspeichern ab. Wir brauchen jedoch eine maximale Produktion, kombiniert mit Stromspeichern, um idealerweise den Gesamtenergiebedarf der Uni zu decken.

Auch Ihre Antwort bezüglich der Ladesäulen-Infrastruktur ist meiner Meinung nach nicht ausreichend. E-Autos boomen nicht nur aktuell, vielmehr werden diese den Verbrenner komplett ersetzen. Europaweit wird es ab dem Jahr 2035 ein Verbot der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren geben und Wasserstoffautos sind auf absehbare Zeit nicht wettbewerbsfähig. Wir können uns also ausrechnen, in welchem Ausmaß Ladesäulen gebraucht werden. Da genügt es nicht, den Bedarf stets im Nachhinein langsam anzupassen, weil uns sonst die Entwicklung überrollen wird. Neben dem Ausbau der Ladesäulen ist ja auch das Stromnetz anzupassen. Bayern darf hier nicht erneut eine Entwicklung verschlafen.

Sehr geehrter Herr Bernreiter, ich bitte Sie, die Herausforderung der Energiewende anzunehmen und mit voller Kraft anzupacken. Die Uni Passau könnte hierfür ein Leuchtturmprojekt werden. Dazu müssen alle geeigneten Dächer der Uni mit staatseigenen Photovoltaikanlagen bestückt werden, große Stromspeicher eingerichtet werden, um die produzierte Energie maximal selbst verbrauchen zu können und einen Plan aufzulegen, damit bis 2035 alle Stellplätze der Uni mit E-Ladesäulen versehen sind.

Mit freundlichen Grüßen

Toni Schuberl

Hier die vorangegangene Antwort des Ministers auf eine Anfrage von Toni Schuberl

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