18.10.25 –
Vor Kurzem gedachten Vertreterinnen und Vertreter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN der ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen am Mahnmal in Passau-Ingling und legten einen Kranz nieder. Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren viele sowjetische Kriegsgefangene in Passau und Umgebung inhaftiert. In den letzten Kriegstagen wurden hunderte von ihnen ermordet, insbesondere am Ufer des Inns, wo nun am Eingang des Neuburger Waldes das Mahnmal steht.
Der Grünen-Landtagsabgeordnete Toni Schuberl war einer der Mitinitiatoren, die vor fünf Jahren das Mahnmal konzipiert haben und aufstellen ließen. Der frühere Passauer Stadtrat Alois Feuerer hatte lange an die Stadt appelliert, hier ein Mahnmal zu errichten. Als die Stadt diesem Wunsch nicht nachkam, hatte Schuberl die Idee, das Mahnmal in privater Eigeninitiative zu errichten. Neben Feuerer und Schuberl stießen noch Martin Ortmeier, Winfried Helm und der Künstler Hubert Huber zur Initiativgruppe hinzu. Huber gestaltete das Mahnmal aus Corten-Stahl, in Anlehnung an das Mahnmal am Platz der Opfer des Nationalsozialismus in der Passauer Innenstadt. Die Inschrift wurde bewusst zeitlos formuliert und ist sowohl in deutscher als auch in russischer Sprache verfasst, um allen Opfern – darunter russischen und ukrainischen Soldaten – gerecht zu werden.
Schuberl betonte bei der Gedenkveranstaltung: "Es war ein furchtbares Verbrechen, das damals passierte. Und wir heute haben zwar keine Schuld, aber die bleibende Verantwortung, daran zu erinnern."
Die Gedenkveranstaltung fand in Anwesenheit der grünen Landtagsabgeordneten Cemal Bozoğlu, Max Deisenhofer, Sanne Kurz, Eva Lettenbauer, Gabi Triebel und Laura Weber statt. Auch die Vorsitzende der Stadtratsfraktion Stefanie Auer, die Grüne Bezirkssprecherin von Niederbayern, Claudia Woller, und Stadträtin Diana Niebrügge nahmen an der Veranstaltung teil.
Das auf einem Grundstück der Bayerischen Staatsforsten errichtete Mahnmal wird von der Stadt Passau gepflegt. Eigentümerin ist die "Stiftung Lebensräume für Natur und Kultur in Niederbayern", die damals auch die Spendensammlung koordinierte.
Die historischen Ereignisse, derer gedacht wird, umfassen mehrere Massaker an sowjetischen Kriegsgefangenen durch SS-Angehörige in den letzten Kriegstagen. Die Gefangenen mussten teilweise ihre eigenen Gräber ausheben, bevor sie erschossen wurden, oder wurden in den Inn geworfen. Nach der Befreiung durch amerikanische Truppen wurden die Opfer, die man vor Ort noch finden konnte, exhumiert und würdig beigesetzt.
"Mit diesem Mahnmal wurde vor fünf Jahren endlich ein würdiger Rahmen für das Gedenken geschaffen", betonte Schuberl. "Es ist unsere historische Verantwortung, die Erinnerung an diese Gräueltaten wachzuhalten und künftigen Generationen zu vermitteln."
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