17.09.25 –
Wir hören uns an, wie es in Bayern hinter Gittern zugeht. Und ihr könnt dabei sein! Merkt euch den Termin schon mal vor. Details zur Anmeldung gibt es bald!
Wie eine geheime Kleinstadt in Bayern: Über 10.000 Gefangene in Bayern und über 6.500 Angestellte, die sich um sie kümmern. Aber außerhalb der Gefängnismauern kriegt man von diesen vielen Menschen wenig mit. Außer es kommt zu Skandalen. Denn vieles im Justizvollzug ist in Schieflage. Die Mitarbeiter*innen sind überlastet, viele Gefangene werden nach der Entlassung wieder straffällig und leiden unter der mangelhaften Gesundheitsversorgung und fehlenden Resozialisierungsmöglichkeiten. Was ist da los im Bayern hinter Gittern?
Wir von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag wollen das wissen. Und wir lassen Menschen zu Wort kommen, die einiges zu berichten haben. Der Sprecher für Recht der GRÜNEN-Fraktion Toni Schuberl und der Sprecher für Recht der SPD-Fraktion Horst Arnold haben daher drei Personen mit viel Erfahrung rund um den bayerischen Strafvollzug eingeladen.
Tilmar Fecker war jahrelang selbst auf der schiefen Bahn: Gewalt, Drogen, Bandenkriminalität. Mehrmals wurde er verurteilt, mehrmals kam er ins Gefängnis und lange haben die Haftstrafen nicht geholfen. Denn nach seinen Entlassungen wurde Fecker regelmäßig wieder straffällig. Erst nach insgesamt 17 Jahren Haft schaffte er den Sinneswandel. Jetzt engagiert er sich bei „Gefangene helfen Jugendlichen“. Vor Schulklassen berichtet er von seinen Erfahrungen im Gefängnis: Als abschreckendes Beispiel, denn der Knastalltag in Bayern ist verdammt hart.
Pater Jörg Alt gehört dem Jesuitenorden an und setzt sich weltweit gegen Armut und Ungerechtigkeit ein. Sein Aktivismus ist laut und unbequem – zumindest für die Menschen, die ihn hören sollen. Sein Ziviler Ungehorsam hat schon mehr als einmal zu Strafprozessen gegen ihn geführt. Die Blockade des Nürnberger Altstadtrings brachte ihm eine Geldstrafe ein, wegen der er den April 2025 in der JVA Nürnberg verbrachte. Was er dort erlebte, schockierte ihn sehr. Pater Alt fasste seine Beobachtungen in einem 50-Seitigen Bericht zusammen, suchte den Kontakt zur Politik und ergänzt sein umfangreiches Aktivisten-Portfolio um das Engagement für einen Justizvollzug, der dem Gemeinwohl wirklich dient.
Rechtsanwältin Alexandra Gutmeyr verteidigt seit fast 20 Jahren mutmaßliche Straftäter*innen. Durch ihre Mandant*innen erfährt sie auch regelmäßig, wie es in Bayern hinter Gittern zugeht. Vor einem Jahr sorgten genau diese Erfahrungen bundesweit für Schlagzeilen. Gutmeyr war maßgeblich daran beteiligt, einen der größten Skandale im bayerischen Justizvollzug aufzudecken: Den Folterskandal in Augsburg Gablingen. Ein Extremfall, der aber Missstände sichtbar macht, wie man sie in Gefängnissen in ganz Bayern vorfindet. Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Fachanwältin für Strafrecht unterstützt Gutmeyr ehrenamtlich Menschen in schwierigen Lebenslagen über die Drogenhilfe Schwaben.
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